Der kommunale Wärmeplan zeigt: Much plant die Wärmeversorgung der Zukunft
In der letzten Ratssitzung wurde er offiziell vorgestellt: der kommunale Wärmeplan der Gemeinde Much. Ziel dieses Plans ist es, die Wärmeversorgung klimafreundlicher zu gestalten und bis zum Jahr 2045 möglichst klimaneutral. Das Ergebnis: Der größte Teil des Wärmebedarfs, über 80 % wird aktuell noch mit fossilen Energieträgern wie Gas und Heizöl gedeckt. Die Gemeinde verbraucht insgesamt rund 126 Gigawattstunden Wärme im Jahr, was etwa 34.000 Tonnen CO₂-Emissionen entspricht. Zudem sind viele Heizungen älter als 20 Jahre. Das bedeutet, in vielen Haushalten steht ohnehin ein Austausch bevor.
Der Plan beschreibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Wärmeversorgung in Zukunft klimafreundlicher gestaltet werden kann. Als besonders geeignet werden Wärmepumpen genannt, die Umweltwärme aus Luft oder Erdreich mit Hilfe elektrischer Energie nutzbar machen. Wenn diese elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen stammt, ist das eine sehr emissionsarme Lösung. Etwa die Hälfte der Gebäude in Much könnte langfristig so beheizt werden. Für andere Gebäude werden Hybridlösungen (z. B. Wärmepumpe plus Gas) oder Biomasseheizungen empfohlen, je nach energetischem Zustand und Lage des Gebäudes.
Auch Sanierungen spielen eine Rolle: Laut Wärmeplan ließe sich durch moderate Verbesserungen der Dämmung der Wärmebedarf in der Gemeinde um rund 18 % senken.
Für jedes Gebiet in der Gemeinde wurde geprüft, ob eher zentrale oder dezentrale Wärmeversorgung sinnvoll ist. Das Ergebnis: In fast allen Ortschaften empfiehlt sich eine dezentrale Lösung, also jedes Gebäude mit eigener Heizung, etwa über einzelne Wärmepumpen in den Gebäuden. Ein klassisches Wärmenetz, also Fernwärme, ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht denkbar.
Der Wärmeplan trifft keine bindenden Vorgaben. Vielmehr versteht er sich als strategischer Fahrplan, der Perspektiven aufzeigt und Daten bereitstellt. Er soll eine fundierte Entscheidungsgrundlage bieten, für alle, die über Sanierungen, Neubauten oder einen Heizungstausch nachdenken.
Link zum Wärmeplan: https://www.much.sitzung-online.de/public/vo020?2–anlagenHeaderPanel-attachmentsList-0-attachment-link&VOLFDNR=1000155&refresh=false&TOLFDNR=1000926
Wo bekomme ich Beratung und Infos?
Verbraucherzentrale NRW: unabhängige Energieberatung
Rhein-Sieg Netz GmbH: Beteiligter an der Wärmeplanung
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)