Insektenfreundlich gärtnern – so geht’s

Mehr Vielfalt, mehr Leben, mehr Zukunft
Vielleicht haben Sie es schon in unserem Artikel im Mitteilungsblatt gelesen: Wer weniger mäht und mehr blühen lässt, schafft Lebensraum. Für Bienen, Schmetterlinge, Käfer – aber auch für Vögel, Igel und andere Tiere. Und das Beste daran: Jeder noch so kleine Garten, Balkon oder Grünstreifen kann ein wertvoller Beitrag zur Artenvielfalt sein.

Hier finden Sie praktische Tipps, fundierte Empfehlungen und hilfreiche Links, wie Sie ganz konkret loslegen können.

Die Zahl der Insekten in Deutschland ist dramatisch gesunken – laut Langzeitstudien um bis zu 75 % in den letzten Jahrzehnten. Ursachen: versiegelte Flächen, Monokulturen, Pestizide – und leider auch die Art, wie wir unsere Gärten „pflegen“. Kurzgeschorener Rasen, exotische Zierpflanzen und chemische Mittel lassen für heimische Insekten kaum noch Lebensraum übrig.

Doch genau hier setzt der insektenfreundliche Garten an: Er schafft neue Nischen, verbindet bestehende Lebensräume und bietet Nahrung und Schutz – von Frühjahr bis Herbst.
 Ihre sechs Schritte zum Naturgarten:

1. Heimische Pflanzen wählen
Ob Klee, Flockenblume, Wiesensalbei oder Wildrosen – heimische Arten sind auf unsere Insekten abgestimmt. Sie blühen zur richtigen Zeit, bieten Pollen und Nektar und brauchen weniger Pflege.

2. Ein Blühangebot über die ganze Saison schaffen
Schon ab März suchen Wildbienen Nahrung – und auch im Spätherbst gibt es hungrige

Gäste. Setzen Sie auf Frühblüher (z. B. Krokusse, Schneeglöckchen), Sommerstauden (z. B. Margeriten, Natternkopf) und Herbstblüher (z. B. Astern, Efeu).

3. Weniger mähen, mehr wachsen lassen
Lassen Sie den Rasen im Mai einfach mal stehen – siehe „Mähfreier Mai“. Gänseblümchen, Hahnenfuß und Co. blühen oft ganz von allein, wenn man sie lässt. Ein bis zwei Schnitte pro Jahr reichen auf vielen Flächen völlig aus.

4. Keine Pestizide, kein Kunstdünger
Chemie schadet nicht nur Schädlingen, sondern auch den „Nützlingen“. Arbeiten Sie mit Kompost, Mulch und Mischkulturen – so stärken Sie das natürliche Gleichgewicht.

5. Wilde Ecken zulassen
Ein Haufen Totholz, ein bisschen Laub oder eine ungenutzte Ecke mit Brennnesseln: Was für uns oft „unordentlich“ aussieht, ist für viele Arten überlebenswichtig.

6. Nisthilfen & Wasserstellen einrichten
Ein Insektenhotel oder offene Bodenstellen helfen Wildbienen beim Nisten. Und eine flache Wasserschale mit Steinen rettet Leben an heißen Tagen.


    NABU: Insektenfreundlicher Garten – Arten fördern https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/tiere/insekten/index.html

    BUND: Fünf gute Gründe für weniger Mähen https://www.bund.net/bund-tipps/detail-tipps/tip/rasen-wachsen-lassen-fuenf-gute-gruende-seltener-zu-maehen/

NABU Baden-Württemberg: Gartenpflege für Artenvielfalt  https://baden-wuerttemberg.nabu.de/umwelt-und-leben/umweltbewusst-leben/naturgarten/gartenpflege/34894.html

Vielleicht sind Sie jetzt neugierig geworden: Gibt es in unserer Gemeinde bereits Initiativen oder Flächen, die naturnah gepflegt werden? Oder möchten Sie sich selbst engagieren, ein gemeinsames Blühprojekt starten oder Nachbar*innen inspirieren?

Schreiben Sie uns – wir freuen uns auf Ihre Ideen!