Wasser marsch?

Ein Schatz aus dem Hahn

Neulich, an einem heißen Sommertag in Much, saß ich mit einer Bekannten auf einer Bank im Schatten. „Was darf’s zu trinken sein?“, fragte ich. Ihre Antwort: „Ein Glas Leitungswasser, bitte.“ So schlicht. So selbstverständlich. Und doch so bemerkenswert.

Denn was da aus dem Hahn kommt, ist ein kleines Wunder: sauberes, kühles, geprüftes Trinkwasser – jederzeit verfügbar, bezahlbar, wohlschmeckend. Während in vielen Teilen der Welt Menschen stundenlang laufen müssen, um an Wasser zu gelangen, reicht bei uns eine kleine Drehung am Hahn.

Dabei ist Trinkwasser keine Nebensache. Es ist die Grundlage allen Lebens, auch hier bei uns in Much. In Zeiten immer heißerer Sommer wird spürbar, wie kostbar dieses Gut wirklich ist: Böden trocknen aus, Bäche schrumpfen, Pflanzen welken. Und während wir uns über eine Abkühlung freuen, steigt der Druck auf unsere Wasserversorgung. Auch durch neue Baugebiete, wachsende Gärten, steigende Landwirtschaftsbedarfe.

Wir sollten nicht vergessen: Damit aus dem Wasserhahn ein Genuss kommt, braucht es mehr als nur gute Technik. Es braucht politische Weitsicht, ökologische Verantwortung und eine Infrastruktur, die mitdenkt. Der Schutz unseres Trinkwassers beginnt auf dem eigenen Grundstück z.B. beim Verzicht auf chemische Dünger oder bei der Entscheidung für heimische, trockenresistente Pflanzen. Er setzt sich fort beim Einkauf: Wer regionale, ökologisch erzeugte Lebensmittel kauft, schont Wasserressourcen schon beim Anbau.

Für uns Grüne ist klar: Trinkwasser gehört in den Mittelpunkt kommunaler Entscheidungen. Ob bei der Flächenversiegelung, dem Umgang mit Starkregen oder der Entwicklung neuer Wohngebiete. Wasser darf nicht nachgelagert mitgedacht werden, sondern muss Grundlage der Planung sein. In der Wärmeplanung, beim Naturschutz, in der Landwirtschaft.

Trinkwasser ist ein Gemeingut. Es gehört allen und wir alle tragen Verantwortung dafür. Was heute selbstverständlich scheint, ist ein zerbrechliches Versprechen an die Zukunft.

💧 Tipps für den Alltag

  • Regenwasser nutzen zum Gießen
  • Gartenflächen entsiegeln und bepflanzen
  • Auf wassersparende Haushaltsgeräte achten
  •  Regionale, wasserschonend produzierte Lebensmittel bevorzugen