Offener Ganztag in Much:

Anspruch, Realität und unsere Verantwortung

Bildung ist eine der zentralen Zukunftsaufgaben hier in Much. Ab August 2026 gilt bundesweit ein schrittweise eingeführter Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule. Ab 2029 haben dann alle Kinder der Klassen 1 bis 4 einen gesetzlichen Anspruch auf ein ganztägiges Angebot. Was auf dem Papier als Fortschritt für Familien klingt, stellt viele Kommunen vor enorme Herausforderungen.Doch es geht um mehr als Betreuung. Ein gut gestalteter offener Ganztag kann Kindern einen geschützten, anregenden Raum bieten, in dem sie lernen, spielen, Neues entdecken und soziale Kompetenzen entwickeln. Gleichzeitig unterstützt er Familien bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ein Thema, das im Alltag vieler Eltern längst zur Dauerbelastung geworden ist.Much verfügt bereits über zwei OGS-Standorte betrieben von der AWO. Hier gibt es neben dem Mittagessen auch Hausaufgabenbetreuung, kreative Beschäftigung und Ferienprogramme. Doch klar ist: Die bestehende Situation reicht nicht aus, um den absehbaren Bedarf zu decken.Die Aufgabe ist komplex: Der Fachkräftemangel trifft auch unsere Gemeinde. Neue Räume und Personal, die die Angebote mit Leben füllen, müssen gefunden werden. Dabei darf nicht der Fehler gemacht werden, Ganztag als reine Aufbewahrungseinrichtung zu begreifen. Was wir brauchen, ist ein modernes, pädagogisch wertvolles Konzept, das auf die Bedürfnisse von Kindern eingeht, individuelle Förderung ermöglicht und soziale Teilhabe stärkt.Als Mucher Grüne setzen wir uns dafür ein, dass dieser Wandel gelingt. Wir wollen, dass Much frühzeitig aktiv wird: mit einem verbindlichen Ausbauplan und einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Trägern, Schulen und Eltern. Denn der Rechtsanspruch ab 2026 darf nicht zu einem Versorgungsversprechen ohne Substanz werden, sondern zu einem echten Schritt in Richtung Bildungsgerechtigkeit.