Bürgerradwege

Gemeinsam schneller ans Ziel

Viele Menschen in Much wünschen sich sichere Radwege entlang der Landesstraßen. Doch hier entscheidet nicht die Gemeinde, sondern ausschließlich das Land NRW. Das bedeutet oft: lange Wartezeiten, weil Radwege nur nach landesweiter Prioritätenliste gebaut werden.

Aber muss das wirklich so sein? Ein Blick zurück ins Jahr 2022 zeigt, dass es auch anders geht. An der L 318 ist ein Bürgerradweg entstanden, weil engagierte Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung und dem Land NRW aktiv geworden sind.

Das Prinzip ist einfach: Die Planung und Genehmigung bleibt beim Land, denn nur dort liegt die Zuständigkeit. Bürgerinnen und Bürger können aber entscheidend zum Gelingen beitragen. Sie stellen Grundstücke bereit, helfen bei vorbereitenden Arbeiten, bringen Kontakte zu Bauunternehmen ein oder leisten ehrenamtliche Unterstützung. Auf diese Weise können Radwege entlang von Landesstraßen früher entstehen, als es die Prioritätenlisten eigentlich vorsehen würden.

Straßen NRW benennt diese Möglichkeit ausdrücklich auf seiner Internetseite. Wer also Lücken im Radwegenetz erkennt, kann nicht nur Forderungen stellen, sondern auch mithelfen, Lösungen schneller Wirklichkeit werden zu lassen. Schon heute sind in Nordrhein-Westfalen auf diese Weise viele Kilometer Radwege entstanden, besonders in ländlichen Regionen.

Es gibt noch ein Beispiel, das Mut macht: Der Fußweg vom Wegkreuz nach Tillinghausen bis zum Kindergarten „Mucher Pänz“ wurde durch bürgerschaftliches Engagement geschaffen. Ohne die Initiative der Anwohnerinnen und Anwohner gäbe es diesen sicheren Weg bis heute nicht.

Die Beispiele zeigen: Mit Hilfe von Bürger*innen können Projekte beschleunigt werden. Es ist an der Zeit, auch in Much zu prüfen, wo ein Bürgerradweg eine Möglichkeit wäre. Als Ergänzung zum staatlichen Handeln, damit wir hier vor Ort schneller sichere und klimafreundliche Verbindungen schaffen.